Aus dem Arbeitskreis
Mädchenarbeit der Stadt Gießen am 18. Mai 2018.
Jede Kollegin erhält ein
kleines Senfkorn von den Sprecherinnen des AKs und sie erläutern das, wie
folgt:
Rückblickend zum Fachaustausch
des AK Mädchen der Stadt und des Landkreises Gießen ist uns noch einmal etwas Wichtiges
aufgefallen.
„Das kleine Senfkorn erzählt:
Ich bin nur ein winziges Samenkorn, aber ich sage
euch, in mir steckt eine unglaubliche Kraft. Aus mir kann ein richtig großer
Strauch werden. Wie, das erzähle ich euch jetzt:
Zusammen mit einigen anderen Körnern werde ich von
einer Hand behutsam in die Erde gelegt, nicht zu tief, aber doch so, dass ich
ganz von ihr umgeben bin und ein Windhauch mich nicht frei deckt. Wenn nicht
der Himmel dafür sorgt, dann hält ein Mensch die Erde, die mich umgibt, feucht.
Noch liege ich in einem tiefen Schlaf. Aber die Wärme der Sonne, die mich auch
hier erreicht, und die Feuchtigkeit dringen in mich ein. Bald fängt es in mir an
zu kribbeln, es wird mir plötzlich zu eng, meine Haut spannt sich und dann –
peng – platzt sie auf. Ich fange an, mich auszustrecken, der Sonne und dem
Licht entgegen, aber auch weiter nach unten in die Tiefe, damit ich später Halt
finde. Es ist wie ein Wunder. Alles steckt schon in mir drin: mein Stiel, meine
Stängel, meine Blätter, meine Wurzeln. Ich brauche nur Waser und Sonne und
etwas Nahrung aus dem Boden.
Stell dir vor, ich kann zwei Meter groß werden,
größer als du wohl einmal wirst. Ich strecke meine Stängel aus. Die Vögel
kommen und bauen sich ihre Nester unter meinem Blätterdach oder ruhen sich
einfach aus. Und wenn du willst, dann kannst auch du bei mir Schatten finden.
JA, das alles steckt
schon in mir drin, obwohl ich doch so klein und unscheinbar bin. Von solch
einem Senfkorn, aus dem später einmal ein prächtiger Strauch wird, erzählte
Jesus den Menschen damals. Er wollte ihnen damit sagen: Wo etwas aus der Liebe
zu Gott geschieht, auch wenn es noch so klein und wenig ist, da hat es eine
Kraft, durch die sich die Welt verändert.“
in Anlehnung an Nr.
819 - Kleines Senfkorn Hoffnung, Bibelgeschichte: Matthäus 13, 31f „Das
Senfkorngleichnis“ https://www.erzbistum-koeln.de
Und das, was symbolisch für
dieses Samenkorn steht, kann mit der Mädchenarbeit verglichen werden. Damit die
Mädchenarbeit wachsen konnte, ihre Wurzeln sprießen, ausbreiten und letztendlich
verankern konnte, brauchte es Frauen, die sich dafür einsetzten.
Frauen, die die Bedürfnisse,
Belange der Mädchen vertraten, Nischen schufen, Schutzräume etablierten und
sich stets dafür einsetzten, dass Mädchenarbeit heute das sein kann, was sie
ist und zu dem selbstverständlichen Bestandteil unserer Arbeit „wachsen“
durfte. Das brauchte, wenn wir es mit dem Samenkorn vergleichen: viel Pflege,
Sonne, Wasser und einen nahrhaften Boden. Die Früchte, die wir heute ernten,
mussten erst einmal, nach dem die Pflanze gewachsen war, reifen. Denn letztendlich „machen wir die Welt doch durch unsere Taten
bunt und jede von uns ist im Grunde eine Künstlerin“.
In diesem Sinne möchten wir
uns bei Nadine, Sabine, Frederike, Erika und Ingrid für ihre Arbeit bedanken.
Das ihr euch für Mädchen einsetzt, den Blick für diese habt, die Bedürfnisse
seht und letztendlich wichtige Mitglieder in diesem Arbeitskreis seid, auch auf
Grund eures Wissens, dem politischen Durchblick, die strukturellen
Gegebenheiten kennt und dadurch nicht nur für die Pflanze mit ihren Früchten
sorgt, sondern auch die Wurzeln dafür erst mitgeschaffen habt, dass sie so
wachsen konnten.Und auch wenn es immer noch
viel zu tun gibt und umzusetzen gilt, möchten wir euch einfach mal DANKE sagen.
Bettina hat mit ihrer
Mädchengruppe für euch das kleine Senfkorn gepflanzt und symbolisch für die
Mädchenarbeit bekommt ihr es jetzt im Töpfchen mit. Für die anderen Kolleginnen,
die natürlich auch ein wichtiger Bestandteil der Mädchenarbeit und des
Arbeitskreises sind, haben wir kleine Päckchen mit Senfkörnern gepackt. Wer
möchte kann sich auch ein Pflänzchen pflanzen, denn auch ihr seid wichtige Multiplikatorinnen
der Mädchenarbeit und tragt dazu bei, dass die Arbeit weiterwachsen kann.
Carina und Bettina
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