Freitag, 18. Mai 2018

Sich entfalten dürfen – wachsen dürfen – Lebensraum haben


Aus dem Arbeitskreis Mädchenarbeit der Stadt Gießen am 18. Mai 2018.



Jede Kollegin erhält ein kleines Senfkorn von den Sprecherinnen des AKs und sie erläutern das, wie folgt:

Rückblickend zum Fachaustausch des AK Mädchen der Stadt und des Landkreises  Gießen ist uns noch einmal etwas Wichtiges aufgefallen.

„Das kleine Senfkorn erzählt:
Ich bin nur ein winziges Samenkorn, aber ich sage euch, in mir steckt eine unglaubliche Kraft. Aus mir kann ein richtig großer Strauch werden. Wie, das erzähle ich euch jetzt:

Zusammen mit einigen anderen Körnern werde ich von einer Hand behutsam in die Erde gelegt, nicht zu tief, aber doch so, dass ich ganz von ihr umgeben bin und ein Windhauch mich nicht frei deckt. Wenn nicht der Himmel dafür sorgt, dann hält ein Mensch die Erde, die mich umgibt, feucht. Noch liege ich in einem tiefen Schlaf. Aber die Wärme der Sonne, die mich auch hier erreicht, und die Feuchtigkeit dringen in mich ein. Bald fängt es in mir an zu kribbeln, es wird mir plötzlich zu eng, meine Haut spannt sich und dann – peng – platzt sie auf. Ich fange an, mich auszustrecken, der Sonne und dem Licht entgegen, aber auch weiter nach unten in die Tiefe, damit ich später Halt finde. Es ist wie ein Wunder. Alles steckt schon in mir drin: mein Stiel, meine Stängel, meine Blätter, meine Wurzeln. Ich brauche nur Waser und Sonne und etwas Nahrung aus dem Boden.

Stell dir vor, ich kann zwei Meter groß werden, größer als du wohl einmal wirst. Ich strecke meine Stängel aus. Die Vögel kommen und bauen sich ihre Nester unter meinem Blätterdach oder ruhen sich einfach aus. Und wenn du willst, dann kannst auch du bei mir Schatten finden.

JA, das alles steckt schon in mir drin, obwohl ich doch so klein und unscheinbar bin. Von solch einem Senfkorn, aus dem später einmal ein prächtiger Strauch wird, erzählte Jesus den Menschen damals. Er wollte ihnen damit sagen: Wo etwas aus der Liebe zu Gott geschieht, auch wenn es noch so klein und wenig ist, da hat es eine Kraft, durch die sich die Welt verändert.“

in Anlehnung an Nr. 819 - Kleines Senfkorn Hoffnung, Bibelgeschichte: Matthäus 13, 31f „Das Senfkorngleichnis“ https://www.erzbistum-koeln.de

Und das, was symbolisch für dieses Samenkorn steht, kann mit der Mädchenarbeit verglichen werden. Damit die Mädchenarbeit wachsen konnte, ihre Wurzeln sprießen, ausbreiten und letztendlich verankern konnte, brauchte es Frauen, die sich dafür einsetzten.
Frauen, die die Bedürfnisse, Belange der Mädchen vertraten, Nischen schufen, Schutzräume etablierten und sich stets dafür einsetzten, dass Mädchenarbeit heute das sein kann, was sie ist und zu dem selbstverständlichen Bestandteil unserer Arbeit „wachsen“ durfte. Das brauchte, wenn wir es mit dem Samenkorn vergleichen: viel Pflege, Sonne, Wasser und einen nahrhaften Boden. Die Früchte, die wir heute ernten, mussten erst einmal, nach dem die Pflanze gewachsen war, reifen. Denn letztendlich „machen wir die Welt doch durch unsere Taten bunt und jede von uns ist im Grunde eine Künstlerin“.

In diesem Sinne möchten wir uns bei Nadine, Sabine, Frederike, Erika und Ingrid für ihre Arbeit bedanken. Das ihr euch für Mädchen einsetzt, den Blick für diese habt, die Bedürfnisse seht und letztendlich wichtige Mitglieder in diesem Arbeitskreis seid, auch auf Grund eures Wissens, dem politischen Durchblick, die strukturellen Gegebenheiten kennt und dadurch nicht nur für die Pflanze mit ihren Früchten sorgt, sondern auch die Wurzeln dafür erst mitgeschaffen habt, dass sie so wachsen konnten.Und auch wenn es immer noch viel zu tun gibt und umzusetzen gilt, möchten wir euch einfach mal DANKE sagen.

Bettina hat mit ihrer Mädchengruppe für euch das kleine Senfkorn gepflanzt und symbolisch für die Mädchenarbeit bekommt ihr es jetzt im Töpfchen mit. Für die anderen Kolleginnen, die natürlich auch ein wichtiger Bestandteil der Mädchenarbeit und des Arbeitskreises sind, haben wir kleine Päckchen mit Senfkörnern gepackt. Wer möchte kann sich auch ein Pflänzchen pflanzen, denn auch ihr seid wichtige Multiplikatorinnen der Mädchenarbeit und tragt dazu bei, dass die Arbeit weiterwachsen kann.

Carina und Bettina




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